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von art-tv, 21.04.2023

Fast wie auf dem Bauernhof

Fast wie auf dem Bauernhof
Hühner - unterschätztes Federvieh | © Naturmuseum Thurgau

Was war zuerst da, das Huhn oder das Ei? Eine Ausstellung im Naturmuseum Thurgau beantwortet Fragen rund um das domestizierte Vogeltier. (Lesedauer: ca. 1 Minute)

Ob Frühstücksei oder Pouletbrust: Das Huhn liefert Nahrungsmittel und ist eines unserer wichtigsten Nutztiere. Aber woher stammt es eigentlich?

Ist das Huhn wirklich dumm und blind? Wie viele Hühnerrassen gibt es und wie wurde das Haushuhn zum derart gewichtigen Nahrungsmittellieferanten? Und was bedeutet das für das – oft nur kurze – Leben der Tiere? Die Sonderausstellung «Hühner – unterschätztes Federvieh», produziert vom Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, blickt über den Tellerrand hinaus. Sie ermöglicht es, die vielfältigen Facetten des Huhns zu entdecken und kritisch über seine Nutzung nachzudenken.

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Das Huhn kennenlernen im Naturmuseum Thurgau

In unserem Alltag ist das Huhn als Eier- und Fleischlieferant kaum mehr wegzudenken: Schweizer Legehennen legen jährlich rund eine Milliarde Eier. Pro Kopf und Jahr konsumieren wir in der Schweiz durchschnittlich fast 200 Eier und 15 Kilogramm Pouletfleisch. Kein Wunder ist das Haushuhn heute eines unserer wichtigsten Nutztiere. In Europa übertrifft sein Bestand denjenigen aller Wildvögel zusammen. Die Karriere des Huhns ist also beispiellos.

Im Vergleich mit anderen Nutz- und Haustieren wie Hund, Schaf oder Katze wurde es spät domestiziert. Im Lauf der Jahrhunderte wurden unzählige, zum Teil ausgefallene Hühnerrassen gezüchtet. Im Verhalten des Huhns, auch der modernen Hochleistungshühner, zeigen sich bis heute Eigenarten seiner wilden Vorfahren. Ornithologen unterscheiden heute weltweit etwa 300 Wildhühnerarten. Hühnervögel leben auf allen Kontinenten, mit Ausnahme der Antarktis. Acht Arten sind auch in der Schweiz heimisch.

Typisch für Hühnervögel sind ein massiger Körper und kurze Flügel. Die meisten Arten fliegen nur selten und sind bodenlebend. Oft tragen die Männchen ein auffallend buntes Gefieder und farbige Hautlappen, während die Weibchen unauffälliger erscheinen. Neben dem Haushuhn werden weitere Hühner als Nutzgeflügel gezüchtet. Andere sind beliebt als Ziergeflügel oder Jagdbeute.

 

Blick in die Ausstellung "Hühner - unterschätztes Federvieh" Bild: Naturmuseum Thurgau

Vom Urwald in den Hühnerstall

Das Haushuhn hat seine Wurzeln im asiatischen Urwald. Bis heute ist sein genauer Ursprung umstritten und Gegenstand der Forschung. Neuste Untersuchungen legen nahe, dass das Huhn vor rund 3 500 Jahren domestiziert wurde – weit weniger früh, als bisher angenommen. Als Urahnen des Haushuhns werden heute mindestens zwei Wildhühnerarten aus den tropischen Wäldern Asiens angesehen. Seit langem unbestritten als Stammform ist das Bankivahuhn, das in weiten Teilen Asiens beheimatet ist.

Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass mit dem indischen Sonnerathuhn eine zweite Art irgendwo am Beginn der Domestikation des Huhns gestanden hat. Durch Züchtung entstanden im Lauf der Zeit weltweit unzählige Hühnerrassen. Sie unterscheiden sich in Aussehen und Grösse, aber auch in Legeleistung, Fleischansatz und der Bereitschaft zu Brüten. Die Vielfalt dieser traditionellen Rassen ermöglichte in der Folge die Züchtung der modernen Hochleistungshühner.

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