von Jeremias Heppeler, 17.04.2023
Die Superkraft der Literatur
Der 23. April ist der Welttag des Buches. Zeit, daran zu erinnern, wie viel Magie zwischen zwei Buchdeckel passen kann. (Lesedauer: ca. 8 Minuten)
Literatur kann zaubern. Und ich kann es beweisen. Jetzt. Sofort. In diesem Text. Ohne Netz und doppelten Boden. Dafür braucht es nur eines. Einen Satz. Und euch, die Leser und Leserinnen. Und weil ihr ja eh schon da seid, können wir direkt mit Zaubern beginnen. Attenzione, der Satz lautet wie folgt:
„In diesem Moment öffnete sich die Türe der Raumes und die Lesenden blickten von ihren Smartphones auf und vernahmen ein merkwürdiges Grunzen: Dort, im Rahmen des Eingangs, stand ein zweiköpfiger Drache in der Grösse eines Bernhardiners, der nun in den Saal schlurfte, sich auf seinen Hinterbeinen ins Bücherregal stemmte und genüsslich ein Buch nach dem anderen mit kleinen Flammen aus seinen Nüstern in Brand setzte."
Zugegeben: Das waren jetzt eher eineinhalb Sätze, ändert aber nichts im Prinzip. Wir haben einen Drachen erschaffen. Aus dem Nichts. Und wenn wir genau das mit Hilfe des Medium Film versuchen würden, dann bräuchte es ein ganzes Team von Special Effects-Spezialist:innen, ein hohes vierstelliges Budget und ein professionelles Kamerateam. Und Zeit. Eine Menge Zeit.
Was Literatur von anderen Künsten unterscheidet
Würden wir diesen Drachen mit Mitteln des Theaters in unsere Welt rufen wollen, dann bräuchten wir mindestens einen Schau- oder Puppenspieler, ein grandioses Kostüm oder eine noch grandiosere Marionette, dazu Ausleuchtung und Licht und eine Bühne. Von der Programmierung einer interaktiven Gaming-Sequenz verstehe ich leider zu wenig, nur soviel: Es wäre nicht minder kompliziert.
Für eine literarische Drachenbeschwörung allerdings braucht es nur ein paar dahin gekritzelte Wörter und ein wenig Fantasie. In Sekunden können Welten entstehen. Und das ist Magie! Und wenn du jetzt deinen Blick zur Türe richtest, dann siehst du da unter Garantie unseren kleinen Drachen.
Kurzer Blick zurück zum höfischen Roman
Die Vorstellungskraft der Leser:innen oder Zuhörer:innen spielte schon parallel zu den ersten Kinderschuhtapsern der frühesten Literatur eine entscheidende Rolle. Damals war der Literaturbetrieb exklusiv, Lesen ein Medium der Wenigen und Wenigsten. Ohne Möglichkeiten zur schnellen Vervielfältigung waren umfassende Texte ein Luxusgut, das sich nur die Allerreichsten am Hofe leisteten, das Leben als Autor indes nur möglich, wenn man die Gunst eines Mäzenen für sich gewonnen hatte.
Die Texte von damals folgen einem strengen Regelwerk, das von einem ganzen Netz an sich wiederholenden Topoi durchzogen ist.
Kurz zusammengefasst: Normalerweise treffen wir auf einen heldenhaften Ritter aus der Sphäre des Adels – der selbstverständlich stärkste Krieger, den die Welt je gesehen hat. Unser Held hat sein Herz für gewöhnlich an mindestens eine holde Dame verloren (natürlich die schönste Prinzessin, die je das Licht der Welt erblickte) und macht sich nun gemeinsam mit seinem edlen Ross (der prachtvollste Gaul, der je auf diesem Planeten geritten wurde) zu seinem persönlichen "âventiure" auf, einer überbordenden Heldenreise, die unter Garantie eine Vielzahl an fantastischen und tödlichen Aufgaben bereit hält.
Video: Wozu brauchen wir Literatur?
Die Autoren des Mittelalters waren echte Pioniere
Du hast es bemerkt: Die Superlative sind kein Zufall, sie sollten nicht zuletzt dem adligen Publikum schmeicheln. Das klingt jetzt erstmal so mittelspannend und vor allem aus heutiger Sicht recht abgedroschen, aber: Die Autoren des Mittelalters (und leider müssen wir hier bewusst das generische Maskulinum schreiben) waren echte Pioniere, Entdecker von neuen Gefilden, die noch nie ein Mensch betreten hatte.
Die Felder, die sich vor ihnen auftaten, waren nicht nur unbestellt, sondern entpuppten sich als wilde Abenteuerspielplätze. Ein Autor, der sich dort besonders zügellos austobte, war Wolfram von Eschenbach. Er wurde durch seinen Roman „Parzival" zu einem der ersten Bestseller-Dichter. Das liegt nicht zuletzt an seinem grandiosen Titelhelden „Parzival", der sich gekonnt aus den Mustern der gewöhnlichen Ritterfiguren löste.
Auch Parzival ist adlig, ganz klar, aber Probleme in der Kindheit sorgen dafür, dass er nicht am Hofe, sondern in der Sphäre des Wilden aufwächst. Zwar reift der junge Ritter auch ohne die Einflüsse der Schönen und Reichen wie von Zauberhand zu einem wahren Prachtburschen mit Bodybuilder-Ausmass heran, er lernt aber nie die Zeichen der höfischen Sphäre zu deuten.
Die Ausnahmeerscheinung „Parzival“
Parzival versteht das höfische Leben nicht, er ist eine Art Bauertrampel, der ständig überfordert wirkt – vor allem, wenn Wolfram ihn in die klassischen, oft von fantastischen Elementen umwobenen Situationen des „âventiure" wirft. Die Handlung spitzt sich zu, als Parzifal den Auftrag erhält, den heiligen Gral ausfindig zu machen und diese Aufgabe auch mit Bravour erledigt.
Als ihm die Gralswärter die heiligste aller Reliquien zeremoniell präsentieren, versagt einmal mehr die Wahrnehmung des Helden. Im Angesicht des Grals ist Parzival und mit ihm Wolfram so überwältigt, dass eine Beschreibung des göttlichen Gegenstandes unmöglich erscheint.
Der Text hüllt den Gral in Nebelschwaden, eine radikal revolutionäre Technik, die die Imagination der Lesenden beziehungsweise der Zuhörenden herausfordert. Nur sie können die Lücke schliessen, nur sie können sich ein Bild des Grals machen.
Video: Parzival als Playmobil-Inszenierung
Lesen fordert uns zum Handeln auf
Und hier streicheln wir nun endlich des Pudels Kern: Das Lesen macht und selbst zu Handelnden, zu Akteuren. Es verlangt von uns eine aktive Teilhabe, deshalb ist es auch intensiver und nicht selten anstrengender als andere Unterhaltungsmedien. Hast du schon einmal die Verfilmung eines Lieblingsbuches gesehen und warst danach total enttäuscht, obwohl der Film die Handlung einigermassen adäquat wiedergegeben hatte?
Dieses Dilemma lässt sich kaum auflösen, denn kein Medium involviert seine Rezipienten so nachhaltig wie die Literatur. Wir designen die Wohnungen der Figuren, wir planen ihre Städte und Landschaften, wir sind ihre Friseure und Friseurinnen, ihre Stylisten und Stylistinnen und manchmal auch ihre Schönheitschirurgen und Schönheitschirurginnen.
Kurzum: Wir gestalten diese Welten mit, die uns die Autoren und Autorinnen zuvor skizzierten, wir werden ein Teil davon. Ein wirklich einzigartiges Gefühl!
Manche haben auch Angst vor der Kraft des Lesens
Vor diesem Hintergrund nimmt es nicht Wunder, dass Literatur, als sie durch den Buchdruck und das aufkeimende Bürgertum erstmals einem grösseren Publikum abseits der Oberschicht und der Religion zugänglich wurde, die Schlagkraft einer supersüchtig machenden Droge entwickelte – was sogleich eine Vielzahl an von vor Wut schäumenden Gatekeeperm auf den Plan rief. Eines der berühmtesten Zitate hierzu stammt von dem Ulmer Schriftsteller und Buchhändler (!) Johann Georg Heinzmann.
„So lange die Welt stehet, sind keine Erscheinungen so merkwürdig gewesen als in Deutschland die Romanleserey, und in Frankreich die Revolution. Diese zwey Extreme sind ziemlich zugleich mit einander grossgewachsen, und es ist nicht ganz unwahrscheinlich, dass die Romane wohl eben so viel im Geheimen Menschen und Familien unglücklich gemacht haben, als es die so schreckbare französische Revolution öffentlich thut.“
Noch radikaler tönt das beim Philosophen Johann Adam Bergk:
„Ein Buch lesen, um bloss die Zeit zu tödten, ist Hochverrath an der Menschheit, weil man ein Mittel erniedrigt, das zur Erreichung höherer Zwecke bestimmt ist.“
Es wird kaum jemanden überraschen, dass der Kern dieser absurden Kritik vor allem klassizistische und auch sexistische Merkmale offenbart, waren es doch vor allem Frauen (und auch Menschen aus weniger gut situierten Familienverhältnissen), denen über viele Jahrhunderte der Zugang zu Bildung und damit auch zum Lesen verwehrt worden war, die sich nun als neue Zielgruppen präsentierten und auf die Bücher stürzten – was den alten weissen Männern, die bis dahin dieses Privileg für sich verbucht hatten, natürlich gar nicht passte.
Video: Literatur, Sprache, Schuld: Sibylle Lewitscharoff im Gespräch
Wenn Privilegien einstürzen
Im Angesicht des geöffneten Diskurs entwickelten sich selbstverständlich auch neue Genres. Trivialliteratur. Unterhaltungsliteratur. Mehr Dorn im Auge war kaum möglich. Doch zum Glück haben sich die Zeiten und nicht zuletzt die Wahrnehmung des Lesens gewandelt – heute würde wohl kaum jemand in Panik ausbrechen, wenn der eigene Nachwuchs jeden Tag zu einem Buch greift.
Selbstverständlich befindet sich auch die Literatur selbst in einem stetigen Wandel. Ein ganz entscheidendes Moment markiert sicher die Veröffentlichung von Hermann Melvilles Roman „Moby Dick", der das Medium konsequent gegen den Strich bürstete und viele Ansätze vorweg nahm, die bis heute Gang und Gäbe sind.
Es gibt oft viele Arten, einen Text zu lesen
„Moby Dick" besticht zuvorderst durch seine Ambivalenz, soll heissen: Wir können den Text komplett von vorne bis hinten als spektakulären Abenteuerroman lesen und Kapitän Ahab auf seiner unbarmherzigen Rachemission gegen den weissen Wal begleiten.
Der Text birgt aber zig weitere Lesarten – am offensichtlichsten erscheint hierbei sicherlich ein Textschlüssel, der die Religion als entscheidendes Motiv präsentiert.
Wir möchten hier allerdings einen anderen Ansatz verfolgen und die von Parzival aufgewirbelten Staubwellen in Richtung der grobschlächtigen Walfänger pusten. Wir erinnern uns: Im „Parzival" drehte sich vieles um die Lesbarkeit und nicht Lesbarkeit von Zeichen, kurzum um Sprache und Bilder.
Die vielen Zeichen in „Moby Dick“
Auch „Moby Dick" ist voll mit semantischen Zeichensystemen, die es auch für die Figuren dieser Welt zu entschlüsseln gilt. Besonders prägnant tritt das gleich zu Beginn der Handlung in Erscheinung, als der Ich-Erzähler Ishmael und sein neu gewonnener Wegbegleiter Queequeq auf Ahabs Schiff Pequod anheuern wollen und zu diesem Zweck einen Vertrag unterschreiben müssen.
Ishmael unterschreibt mit seinem Namen, Queequeq indes steht vor einem Problem. Er, der letzte Überlebende eines indigenen Stammes, kennt keine Schrift, ist allerdings übersät mit Tätowierungen seines Volkes. Tote Zeichen, deren Bedeutung er selbst (und damit auch kein Anderer) nicht lesen und schon gar nicht verstehen kann.
Schlussendlich entscheidet sich der Harpunier zu einem ungewöhnlichen Schritt: Er kopiert ein willkürliches Zeichen von seiner Haut und unterschreibt damit den Vertrag. Das in Bewegung gebrachte Zeichen, aber auch der Harpunier selbst, gewinnt damit wieder an Bedeutung und Lesbarkeit.
Video: Terra X - Moby Dick: Aufstand der Wale
Wie sich Romane heute mit dem Lesen auseinandersetzen
Bereits diese wenigen Beispiele aus der Literaturgeschichte offenbaren, dass Literatur immer dann revolutionäre Fahrt aufnahm, wenn sich die Autoren und Autorinnen mit dem Medium selbst auseinandersetzen. Während Wolfram und Melville noch echte semantische Grundlagenarbeit leisteten, ist der Umgang der Autoren und Autorinnen mit dem eigenen Medium heute weitaus spielerischer.
Ich möchte zum Abschluss dieses Textes vier Bücher in den Blick nehmen, in denen sich Autor:innen besonders gekonnt mit dem Diskurs Lesen auseinander setzen und nachhaltige Lust auf Literatur ansich erzeugen. Denn davon kann man ja eigentlich nie genug haben:
Beispiel Nummer 1: Walter Moers
Hierbei führt kein Weg an „Die Stadt der träumenden Bücher" von Walter Moers vorbei. Moers hat sich mit Zamonien einen absurd verspielten Literaturkontinent erschaffen, auf dem alles möglich scheint. Der Erfinder von Kapitän Blaubär liebt das Spiel mit den Verweisen, in seinen herausragenden Fantasieromanen verweist alles auf alles und alles auf jeden und so ist es auch in Buchhaim, der Stadt der träumenden Bücher.
Dort wird alles Literatur, Buchhandlungen reihen sich an Antiquariate, die Strassen überquellen mit Lesecafés, offenen Literaturbühnen und Bibliotheken. Moers Lindwurm-Alter Ego Hildegunst von Mythenmetz, selbst ein aufstrebender Autor, wird Teil dieser Welt, nicht zuletzt, weil es ihn durch die Kellerräume Buchhaims in ein tiefgreifenden Höhlensystem saugt, wo neben Milliarden von Büchern, allerlei zweilichtige Gestalten wie die schrecklichen Buchlinge, die noch schrecklicheren Bücherjäger und der allerschrecklichste Schattenkönig warten. Moers Ode an die Literatur ist ein von Tinte triefender Fantasie-Fiebertraum aus Papier.
Beispiel Nummer 2: Cornelia Funkes „Tintenherz“
Auch Cornelia Funkes „Tintenherz” ist ein Fantasy-Roman, dessen grundsätzliche Zahnräder aber komplett anders ineinander greifen. Während Moers keine Grenzen zulässt, entwirft Funke in ihrem Klassiker ein konsequentes Regelsystem. „Tintenherz” spielt in einer Spielform der Realität, also einer Welt, die wie die unsere funktioniert.
Mit einem entscheidenden Unterschied: Es gibt einige wenige Personen, die dazu in der Lage sind, nur durch vorlesen, Figuren aus Büchern ins Hier und Jetzt zu lesen – im Austausch gegen ein Lebewesen aus der Welt des Vorlesenden. Plötzlich diffundieren vorgelesene und vorlesende Welt zu einem rauschenden Hybriden. Die Wirklichkeit wird zur Collage!
Beispiel Nummer 3: Mariana Leky
An dieser Stelle müssen wir bei aller Liebe für das Fantastische einen kleinen, aber feinen Umstand unterstreichen: Literarische Magie braucht nicht zwangsläufig Drachen, Feen und Zauberer, ganz im Gegenteil. Der wirkliche Zauber entsteht in den Zwischenräumen, in den Nebensätzen, in den Beobachtungen der kleinsten Details.
Und das gelang in den vergangenen Jahren wohl kaum jemand so prägnant, wie Mariana Leky in ihrem Roman „Was man von hier aus sehen kann”. Der Inhalt dieses Textes soll ein Geheimnis bleiben. Aber Lekys Roman ist so ein Buch, das du in einem Rutsch verschlingst und dann direkt weiterverschenkst, nur um zwei Wochen später eine Nachricht zu erhalten, weil der- oder diejenige, der du das Buch geschenkt hast, es ebenfalls weiter geben musste.
Ein Domino-Buch, an dem alle teilhaben sollten, weil die beschriebenen Betrachtungen halt mittenrein treffen. Ins Leben und ins Herz.
Beispiel Nummer 4: Der Name der Rose
Doch bevor es zu kitschig wird, müssen wir mit Umberto Ecos „Der Name der Rose” noch einen blutigen Klassiker beschwören. Magie sucht man hier so vergeblich wie die Inquisitoren des Mittelalters.
Eco beschreibt das Leben in einem Kloster um 1300, in welchem sich zahlreiche mysteriöse Todesfälle ereignen, um deren Aufklärung sich der durch Zufall anwesende Franziskaner Mönch William von Baskerville kümmern soll. Eco nimmt die von Wolfram und Melville fallen gelassenen Fäden mit Genuss auf und strickt daraus eine schillernde Kollektion.
„Der Name der Rose” ist Geschichts-, Semantik- und Theologiestunde, aber vor allem auch eine hyperunterhaltsame Sherlock Holmes Geschichte. Denn zwischen all den Kadavern entwächst ein ultimativer Sehnsuchtsort: Die verbotene Bibliothek des Klosters, die nicht nur für die Morde, sondern auch für deren Aufklärung die entscheidenden Werkzeuge bereit hält. Literatur als Mordmotiv. Literatur als Tatwaffe. Literatur als Lösung.
Wie lesen beim Verstehen der Welt hilft
In allen vier Fällen wird das Lesen als entscheidender Schlüssel und Antrieb zum Verständnis der Welt präsentiert. All diese Texte verweisen in poetologischen Spiegelungkabinetten auf sich selbst. Mal mehr, mal weniger offensichtlich.
Wenn Cornelia Funke in „Tintenherz" beschreibt, wie durch das Vorlesen Figuren und Abenteuer in unsere Welt rutschen, dann ist darin auch die Vorstellung hinterlegt, dass der Roman selbst genau dazu in der Lage ist.
Wir müssen nur auf Kinder und die Art, wie sie Geschichten aufsaugen, blicken, um zu verstehen, dass diese Verschiebungen real sind. Gesehenes und Gehörtes wandert für Kinder wie selbstverständlich in den Fantasie-Baukasten und wird von dort aus weiter in eigenen Geschichten und Spielen verbaut. Und diesen wunderbar ungefilterten Zugang gilt es unbedingt zu bewahren!
Literatur schneidet Horizonte auf.
Lesen darf nie zur Arbeit werden. Zu einem Punkt auf der To-Do-Liste. Lesen muss Lust machen. Süchtig! Lese so, dass sich jemand wie Johann Georg Heinzmann darüber aufregen würde. Wir müssen uns erlauben, einzutauchen. Jemand anders zu sein. Abenteuer zu erleben. Zu lachen. Zu weinen. Zu schreien. Zu flüstern.
Denn genau hier eröffnet sich das grösste Versprechen von Literatur: In einer räumlich und zeitlich begrenzten Existenz – wir alle leben nur ein Leben – schneiden uns die Geschichten Horizonte auf. Und dahinter: Neue Welten. Neue Leben. Lies!
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