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von Tabea Wick, 31.03.2022

Ein Schuppen voller Rockmusik

Ein Schuppen voller Rockmusik
Gründungsmitglieder des Kulturvereins, der die LA Music Bar in Guntershausen betreibt (von links): Tatjana Hug, Damian Eisenegger, Joelle Pendl, Robin Häfliger (ehemaliges Mitglied), Simon Hofmann, Nicolas Fischer, Felix Baumann, Damian Eisenegger, Naomi Pellettieri und Angela Hauser. | © LA Music Bar

Seit letztem Sommer wird die LA Music Bar in Guntershausen bei Aadorf von einem jungen Verein betrieben. Die Ziele: Einen Treffpunkt erhalten und die regionale Kulturszene bereichern. (Lesedauer: ca. 2 Minuten)

«Dieser Schuppen ist purer Rock’n’Roll», sagt Felix Baumann und scheint dabei recht stolz zu sein, mit seinem Verein etwas zur Geschichte des gerade erwähnten Schuppens beizutragen. Bis anhin gehörte die LA Music Bar in Guntershausen bei Aadorf Dominique Häfliger, welche mit den jungen Männern und Frauen aus dem jetzigen Kulturverein befreundet ist.

Aus finanziellen Gründen musste sie den Betrieb des Lokals aufgeben. Seit letztem Sommer liegt jetzt, zumindest ein Teil, der Zukunft der LA Music Bar in den Händen der derzeit elf Aktivmitglieder, die sich zwecks des Weiterbestehens des Lokals zusammengetan haben.

Crowdfunding hilft bei der Übernahme der Bar

Für die Kundschaft und die Freunde von Domi, wie sie sie nennen, wäre die Schliessung der Bar ein Verlust gewesen. Zum einen, da es in der Region Aadorf nicht mehr viele Bars gibt und zum anderen, da viel Charme, Herzblut und Schweiss von Domi, aber auch von den Stammkunden und den heutigen Besitzern der Bar darin steckt.

Und so haben auch die Menschen aus der Region mitgeholfen, damit das grosse Ziel gelingt: Bei einem Crowdfunding im vergangenen Juli konnte der Verein mehr als 5000 Franken einnehmen. Mit diesem Geld konnte der Verein das gesamte Mobiliar der Bar von der Vorgängerin übernehmen.

 

«Die Bands aus dem Thurgau und Umgebung bringen ihr Publikum mit in die Bar und Stammgäste, die ohnehin in die Bar kommen, haben auch mehr Freude daran, als an den Bands ausserhalb der Region.»

Felix Baumann, Präsident des Kulturvereins (Bild: zVg)

Felix, der Präsident des Kulturvereins, gibt eine Führung durch die Bar, um seiner Erzählung noch mehr Ausdruck zu verleihen. Der Boden und die Mosaikbilder an den Wänden, bestehend aus Kronkorken sind beide durch heutige Aktivmitglieder des Vereins entstanden, schon zu der Zeit, als die Bar noch Domi gehörte.

Felix deutet auf einen Stammkunden an der Bar und zeigt gleichzeitig ein altes Polaroid-Foto, das über der Bar hängt. Es zeigt den Stammkunden bei einem Dartspiel in der Bar vor 20 Jahren.

Die Soundanlage, aus der währenddessen gerade Punk, Rock und Heavy Metal dröhnen, sei vom erwähnten Stammkunden installiert worden, erklärt der 24-Jährige Vereinspräsident. «In diesem Lokal gibt es so viel Geschichte. Die meisten, die ihre Zeit hier verbringen, ob als Mitglied des Vereins oder als Stammkunde, sind hier verewigt», sagt er weiter.

 

«In diesem Lokal gibt es so viel Geschichte.»

Felix Baumann

Die zu Beginn noch zehn Gründungsmitglieder, hätten sich schon vor der drohenden Schliessung der Bar überlegt, irgendwann ein Lokal zu eröffnen. Die Übernahme der LA Music Bar war daher Glück im Unglück. Unglück, dass für Domi eine Ära zu Ende gehen musste. Glück aber, dass es für sie würdige Nachfolger gibt.

Um das Kulturleben im Dorf kümmert sich der Kulturverein nicht nur in Form des ehrenamtlichen Barbetriebs am Donnerstag (19 - 23 Uhr), Freitag (19 - 1 Uhr) und Samstag (20 - 1 Uhr). Ein bis zwei Mal pro Monat finden auch Konzerte in der Bar statt. Einer der letzten Acts, die die LA Music Bar zu Gast hatte, war der Ostschweizer Blues Rocker Alex Good mit seiner Band im November letzten Jahres.

Weitere Konzerte waren im Dezember geplant gewesen, die mussten aber aufgrund der Corona bedingten Winterpause der Bar ausfallen. Der Barbetrieb ist seit Anfang März 2022 wieder aufgenommen und so sollen auch die ausgefallenen Konzerte diese Saison nachgeholt werden.

Baumann spielt selbst in einer Band

«Wir erhalten immer wieder Anfragen von Bands aus entfernteren Orten der Schweiz, ob sie bei uns spielen können. Daran haben wir kein Interesse», meint Felix. Zum einen, kenne im Thurgau kaum jemand die kleinen Bands ausserhalb der Region, weswegen das Interesse auch nicht da sei, sich diese Bands anzusehen. Zum anderen sei damit ihr Ziel, die lokale Musikbranche zu unterstützen, verfehlt.

Felix Baumann ist Musikstudent und spielt selbst in einer Band. Er kennt daher nicht nur die Seite des Veranstalters, sondern auch die der Künstler:innen und weiss wie bedeutend es ist, kleineren lokalen Musikschaffenden eine Plattform für Live-Performance zu bieten.

Das Genre spielt keine Rolle bei der Auswahl

«Die Bands aus dem Thurgau und Umgebung bringen ihr Publikum mit in die Bar und Stammgäste, die ohnehin in die Bar kommen, haben auch mehr Freude daran, als an den Bands ausserhalb der Region», ergänzt er. Das Genre spiele dabei keine Rolle.

Nach dem Rundgang durch die Bar geht Felix Baumann wieder seiner Arbeit am Zapfhahn nach und scheint sich sichtlich über die Öffnung nach der Corona-Pause zu freuen. Dem rappelvollen Lokal nach, hat auch den Gästen das Anstossen in der Bar gefehlt.

Link: Die LA Bar im Internet: https://lamusicbar.clubdesk.com

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