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von Brigitta Hochuli, 06.12.2017

Findus

Findus
Tigerchen Findus geht gern fremd, fühlt sich aber auch wohl im - wohlgemerkt! - synthetischen Pelz. | © Kathrin Zellweger

Brigitta Hochuli

Treffen sich zwei Thurgauer Grossmütter zufällig kinderwagenschiebend in der Agglo von Winterthur, tratschen sie nicht über ihre Enkel, sondern über die Thurgauer Kultur. Denn die eine ist Kathrin Zellweger, bis Ende Jahr noch Kulturstiftungsrätin, die andere ist Omamabloggerin bei thurgaukultur.ch. Der Inhalt der Plauderei ist geheim. Dafür gibt‘s heute etwas vom allseits beliebten Katzencontent.


Es war einmal ein sehr junges rot-weiss geflecktes Büsi, das es im Dorf mit Dutzenden von Facebook-Kommentaren und einem Zeitungsartikel zu Berühmtheit brachte. Weil es fremdging, kennt es fast jeder, auch Omama. Weil es zu ihrer Familie gehört, hat Kathrin Zellweger aber die ganze Geschichte dazu. Als sich das Büsi nicht mehr mit Ausflügen in die Nachbarschaft begnügte, sondern am Dorfrand gesichtet wurde, schritt Grossvater Hansjakob zur Tat. Mit Futter und Katzenkiste, die Enkel-Buben im Schlepptau, machte er sich auf Tigerjagd. Vergeblich, wie sich zeigte. Statt den Namen des Tieres zu rufen, warfen die Buben Schneebälle, wurden beschimpft, und der Grossvater schämte sich.


Nun ist das Dorf ein Dorf mit freundlichen Menschen, aber vielen Verbotstafeln. Keiner will, dass sein Gärtchen betreten wird. Und ich vermute, das Tigerchen ist ein Philosoph. Es traf wohl den pflichtbewussten Hund und besann sich auf Kant. Jedenfalls ist es reumütig und hungrig nach Hause zurückgekehrt, wo es bisher auch blieb. Der Name des verlorenen Philosophen? Er heisst Findus.

 Verbotstafel, die wahrlich zu denken gibt. Bild: Brigitta Hochuli

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