von Brigitta Hochuli, 13.05.2018
Unterm Sternenhimmel
Brigitta Hochuli
Ich erzähle der Enkelin (5) ja so einiges. Am liebsten hört sie Geschichten von Schiffskatastrophen (Titanic, Jura, Zeppelin). Aber Geschichten vom Weltall hatte Omama bisher nicht im Repertoire. Das wird sich jetzt ändern. Da am Muttertag gleichzeitig Museumstag war, begaben sich Grossmutter, Tochter und Kind in Kreuzlingen unter den Sternenhimmel.
Dort war einmal ein kleiner Komet, den die anderen Kometen nichts als hänselten. Da reiste er zur Sonne und wurde von ihr in eine Schönheit verwandelt - eine Mutprobe, die ihm für immer Achtung bescherte. Gross und Klein im Saal des Planetariums staunten und schwiegen.
„Die Reise des kleinen Kometen zur Sonne“. Bild: ho
Weniger von diesem Märchen als vom optischen Eindruck der Ganzkuppel-Projektion war das Mädchen beeindruckt. Und wir haben ein neues Hobby! Nach dem Film bekamen wir den aktuellen Kreuzlinger Himmel vorgeführt mit grafisch aufbereiteten Erklärungen zu den Sternbildern von Menschen und Tieren. Das zeichnen wir nun nach, indem wir die Sterne mit Zahlen ersetzen und sie verbinden.
Der Grosse Wagen. Zahlenbild der Enkelin.
Dass das Bodensee-Planetarium und Sternwarte Kreuzlingen Teil des Internationalen Museumstags war, kommt nicht von ungefähr. Ende 2016 genehmigte das Volk einen jährlich wiederkehrenden Beitrag von 380‘000 Franken für den Betrieb ihrer drei Publikumsmagneten Seemuseum, Rosenegg und eben Sternwarte. Das gesamtschweizerische Motto war „Taggen, sharen, liken - das hypervernetzte Museum“, eine Aufforderung, der die Kreuzlinger vorbildlich nachkamen. Der Andrang war gross.
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