von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter, 28.09.2020
Zürcher Agentur erstellt Museumskonzept
Nach der Expo 2020, das Historische Museum Thurgau: Die renommierte Agentur «Bellprat Partner» soll das Konzept für die geplante Dependance des kantonalen Museums in Arbon erarbeiten.
Eigentlich wären die Verantwortlichen der Zürcher Designagentur «Bellprat Partner» in den nächsten Tagen und Wochen vor allem in Dubai: Um den Schweizer Pavillon an der Expo 2020 zu eröffnen. Diesen hatte die Agentur gemeinsam mit Partnern gestaltet. Nun ist die Expo 2020 coronabedingt auf den Oktober 2021 verschoben. Und statt an die Vereinigten Arabischen Emirate reisen die Zürcher Experten demnächst eher in den Thurgau.
Der Grund dafür: Der Regierungsrat hat den Auftrag für die Erstellung des Museumskonzepts des Historischen Museums II in Arbon an «Bellprat Partner» vergeben. Das erklärte die Staatskanzlei in einer Medienmitteilung. Insgesamt 133 009 Franken soll die Agentur für den Auftrag demnach erhalten.
Betrieb, Finanzen, Kooperationen - wichtige Fragen gilt es zu klären
Die Agentur hat in der Vergangenheit zahlreiche Kreativ-Awards gewonnen. Zu den Kunden zählten laut Firmenhomepage unter anderem Unternehmen wie Adidas, Mövenpick, VW und die SBB. Aber auch für Museen wie das Schweizer Landesmuseum, das Technorama Winterthur oder das Migrationsmuseum war die Agentur schon tätig. Im Thurgau war «Bellprat Partner» auch schon aktiv - unter anderem im Ittinger Museum und der Auto-Erlebniswelt Romanshorn.
Zwei mögliche Gebäude stehen in Arbon noch zur Wahl - die Webmaschinenhalle und das Zentralmagazin. Beide liegen auf dem Saurer-Areal Werk Zwei. Als Grundlage für die Evaluation dieser Gebäude (Zentralmagazin oder Webmaschinenhalle) «sowie den Projektwettbewerb für das neue Historische Museum in Arbon soll ein Museumskonzept zu den Fragestellungen Inhalt, Betrieb und Finanzen, Kooperationspartner und touristische Synergienutzung erarbeitet werden», heisst es in der Medienmitteilung des Regierungsrats.
Spatenstich für das neue Museum noch bis 2024?
In einer Machbarkeitsstudie will der Kanton bis Ende März 2021 klären, welcher Standort in Arbon es am Ende tatsächlich wird. Eigentümer beider Gebäude ist das Unternehmen HRS. Gespräche über einen möglichen Kauf der Immobile sollen folgen.
Der Weg bis zu einer möglichen Eröffnung des Historischen Museums Arbon ist allerdings noch weit. Die Machbarkeitsstudien sollen bis Ende März 2021 abgeschlossen sein, danach müssten allfällige Entscheidungen im Kantonsparlament und vor dem Volk bestehen. „Ich habe aber die Hoffnung, dass wir einen Spatenstich noch in der laufenden Legislatur erleben werden“, sagte Regierungsrätin Monika Knill im Juni. Bis dahin ist noch ein bisschen Zeit: Die Legislatur endet im Jahr 2024.
Weitere Beiträge von Michael Lünstroth・Redaktionsleiter
- Konstanz, wir müssen reden! (26.05.2023)
- Die verlorene Ehre eines Bauern (25.05.2023)
- Zehnmal Zeit für Entdeckungen (17.05.2023)
- Wie wir uns weiter entwickelt haben (01.05.2023)
- Das 127-Millionen-Paket (02.05.2023)
Kommt vor in diesen Ressorts
- Kulturpolitik
Kommt vor in diesen Interessen
- Kulturförderung
- Kulturvermittlung
- Nachricht
Ist Teil dieser Dossiers
Ähnliche Beiträge
Die Rückeroberung des Sees
TKB-Projekte, Teil 6: In Romanshorn soll ein 400 Meter langer Steg mit Plattform entstehen. Auch Jazzkonzerte und Open-Air-Kino könnten dort stattfinden. mehr
Ein Schloss als Gemeinschaftsprojekt
TKB-Projekte, Teil 4: Die Luxburg in Egnach soll zu einem Hotel und Kultur- sowie Tagungsveranstaltungsort umgebaut werden. Die TKB-Millionen könnten das Projekt mit 1 Million Franken beschleunigen. mehr
Ein Schaufelraddampfer für den Untersee
Der Verein „Pro Dampfer“ will mit einem nachhaltig betriebenen Schaufelraddampfer den Untersee befahren. Mit den Geldern der „TKB-Millionen“ könnte der Verein seinem Ziel näherkommen. mehr